Garten- und Pflanzarbeiten im Frühjahr

 
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Garten- und Pflanzarbeiten im Frühjahr

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Gepostet: 22.03.2012 - 06:04 Uhr  ·  #1
Frühlingserwachen:
Ab nach draußen – jetzt ist Pflanzzeit


Der Frühling ist da und weckt die Lust darauf, wieder draußen aktiv zu werden und die wiedererwachende Natur zu erleben. Manche Pflanzen durchlaufen jetzt eine eindrucksvolle Verwandlung, wenn sich Blütenknospen öffnen - oft mit erstaunlicher Schnelligkeit, beinahe über Nacht. Gärten bieten in dieser Jahreszeit besonders viele neue Impressionen, denn immer mehr Gehölze, Stauden und Zwiebelblumen blühen oder treiben aus. Falls im eigenen Garten Farbe fehlt, ist die Zeit günstig, um ihn mit neuen Gehölzen und Stauden interessanter zu machen. Das Pflanzenangebot ist groß, denn jetzt ist Pflanzzeit. Die Experten im Facheinzelhandel können bei der Auswahl beraten und dabei auch Pflanzen für bestimmte Standorte empfehlen. Es lohnt sich, dabei auch die anderen Jahreszeiten im Blick zu haben, damit es im Garten immer etwas zu entdecken gibt.

Ideales Pflanzwetter
Das Wetter kann im April noch sehr unbeständig, nass und kühl sein. Diese Wechselhaftigkeit mit häufigem Regen hat aber durchaus Vorteile, denn sie macht den beginnenden Frühling zur idealen Pflanzzeit: Frisch gepflanzte Gehölze und Stauden müssen besonders gut mit Wasser versorgt werden, weil sie Zeit brauchen, bis sie am neuen Standort richtig eingewurzelt sind. Die Regenphasen eines typischen Aprils tragen dazu bei, dass der Boden nach dem Winter noch für einige Zeit gut feucht bleibt und nicht so schnell austrocknet wie im Sommer. Außerdem haben die sommergrünen Laubgehölze noch keine Blätter. Sie verdunsten deshalb jetzt weniger Wasser als nach dem Laubaustrieb. Sollte es nicht regnen, muss darauf geachtet werden, dass ausreichend gewässert wird.

Frühjahrsputz
Der Frühling ist nicht nur eine gute Pflanzzeit, auch darüber hinaus gibt es im Garten nach dem Ende des Winters einiges zu tun. Jetzt werden trockene Blätter und Stängel von Stauden zurückgeschnitten, um Platz für frisches Grün zu machen. Auf manchen Betrachter mag es unordentlich gewirkt haben, wenn Samenstände, Stängel und alte Blätter nicht vor dem Winter entfernt wurden. Doch diese Überreste vom vergangenen Jahr konnten den Stauden etwas Frostschutz bieten. Gleichzeitig waren sie auch Unterschlupf oder Nahrungsquelle für hier überwinternde Tiere - ein ganz praktischer Beitrag zum Artenschutz im eigenen Garten.

Im Sommer und Herbst blühende Sträucher können jetzt ebenfalls zurückgeschnitten werden. Die im Frühling blühenden Ziergehölze wie Forsythien und Ginster werden erst später, direkt nach der Blüte, zurückgeschnitten. Sie bilden dann in dieser Wachstumsperiode noch neue Triebe mit Blütenknospen und können dann wieder früh im nächsten Jahr blühen. Einige Gehölze, wie Magnolien, Japanische Ahorne und Zaubernüsse, brauchen keinen Schnitt beziehungsweise sehen besonders gut aus, wenn sie ihren natürlichen Wuchs behalten.

Starthilfe
Mit Beginn der Wachstumsphase ist es auch Zeit zum Jäten und für eine dem Standort und den Pflanzen angepasste Frühjahrsdüngung. Sie sorgt für einen guten Start ins Gartenjahr. Um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Keimen von unerwünschten Wildkräutern zu unterdrücken, kann der Boden gemulcht werden. Wenn beispielsweise Rindenmulch verwendet wird, besteht allerdings die Möglichkeit einer sogenannten „Stickstoffsperre": Beim Zersetzen des Mulches wird dem Boden anfangs Stickstoff entzogen. Damit dieser Nährstoff den Pflanzen nicht fehlt, sollte der Boden deshalb vorher mit einem langsam wirkenden, stickstoffhaltigen Dünger versorgt werden. Hierfür eignen sich zum Beispiel Hornspäne. Auch der Rasen braucht jetzt Aufmerksamkeit, denn er beginnt wieder zu wachsen. Durch Vertikutieren wird er von Moos und Grasfilz befreit. Dadurch lässt sich die Sauerstoffversorgung des Bodens verbessern und der Rasen entwickelt sich gleichmäßiger. So werden jetzt - mit guter Pflege und der Pflanzung interessanter Gehölze und Stauden - beste Voraussetzungen für ein schönes Gartenjahr geschaffen.

Der Phänologische Kalender
Der Frühling verläuft phasenweise. Anfangs sind zum Beispiel viele Bäume noch kahl. Ab April bis in den Mai hinein zeigen sich dann mehr und mehr Laubgehölze wieder in ihrem grünen Kleid und relativ viele Bäume, Sträucher und Stauden blühen. Zur Beschreibung der Naturerscheinungen wie Blüte, Austrieb oder Fruchtreife gibt es einen besonderen Kalender, den sogenannten Phänologischen Kalender.
Der Phänologische Kalender richtet sich nicht nach festgelegten Daten, sondern orientiert sich an bestimmten, vom jahreszeitlichen Verlauf abhängigen Entwicklungen in der Natur. Danach wird das Jahr in zehn Jahreszeiten eingeteilt, die von typischen Erscheinungen in der Pflanzenwelt gekennzeichnet sind. So gibt es einen Vor-, Erst- und Vollfrühling. Diese Einteilung gilt ähnlich auch für die anderen Jahreszeiten, nur der Winter ist nicht unterteilt.

Der Vorfrühling beginnt mit dem Blühen von Schneeglöckchen und Haselnuss. Ein Merkmal des darauf folgenden Erstfrühlings ist unter anderem die Blüte der Forsythien und früher Obstgehölze wie Kirschen und Pflaumen. Der Vollfrühling ist erreicht, wenn Flieder und Apfelbäume blühen und spät austreibende Laubgehölze wie die Eichen ihre Blätter entfalten.

PdM
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Viele Gehölze wachsen auch in großen Gefäßen. Mit einem Kiefernstämmchen und Japanischen Ahornen in Kübeln wird der Balkon oder die Dachterrasse zur grünen Oase.
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In Gefäße gepflanzt, bringen kleinbleibende Blütensträucher wie beispielsweise Edelginster ganz schnell Frühlingsfarben in Ecken, in denen sonst nichts blüht.
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Falls im eigenen Garten Farbe fehlt, ist die Zeit günstig, um ihn mit neuen Gehölzen und Stauden interessanter zu machen. Das Pflanzenangebot ist groß, denn jetzt ist Pflanzzeit.
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