Moin,
danke für den Namen. Also -10° C würde ich ihnen sicher nicht antun, aber 20° C ist viel zu warm. Im Mittelmeerraun, ihrer Heimat, müssen auch die Sämlinge schon mal mit kurzzeitigen Minusgraden klarkommen. Wenn Du 5 - 10° C als Tagesdurchschnitt einrichten kannst, dann ist alles perfekt (tags gerne etwas wärmer, nachts kühler, das stärkt die Widerstandskraft). Eine plötzliche Abkühlung von 20 auf 8° C sollte kein Problem sein, solche Temperaturstürze gibt es auch in der Natur. Hier in der Anzucht im botanischen Garten Magdeburg stehen die Sämlinge bei mir auch bei Nachttemperaturen von ca. 7° C. Es könnte kühler sein, aber ich hab hier auch noch kanarische Pflanzen rumstehen, die etwas mehr Wärme benötigen.
Wie fast alle Pflanze aus mediterranem Klima ist Cupressus sempervirens eher ein Winterwachser. Dort nutzen die Pflanzen die kühlen, feuchten Monate mit geringer Verdunstung im Winter zum wachsen und "ruhen" im Sommer, wenn es heiß und trocken ist. Für die Pflege bedeutet es, das Du sie jetzt zwar kühl, aber sehr hell/sonnig stellst und mehr gießt als im Sommer (aber vorsicht vor Staunässe!). Im Sommer dann schön warm, sonnig und relativ trocken. Im Kübel gehalten darf sie natürlich nicht vollständig austrocknen, in der Natur kommt sie mit ihren Wurzeln noch an Wasservorräte in der Tiefe heran und vertrocknet deshalb nicht. Ein Kübel besitzt ja viel weniger Volumen, das sie auch noch intensiv durchwurzelt.
Es gibt in Deutschland zwar ein paar ausgepflanzte Exemplare dieser Art da die Frosthärte im Alter zunimmt, aber man sieht ihnen an, das sie sich nicht wohlfühlen, da sie nicht ihrer inneren Uhr folgen können.