Wunderbeere (Synsepalum dulcificum) kämpft ums überleben

 
Azubi
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Wunderbeere (Synsepalum dulcificum) kämpft ums überleben

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Gepostet: 24.01.2016 - 16:43 Uhr  ·  #1
Hallo ihr lieben,

Meine mittlerweile 4 Jahre alte Wunderbeere bereitet mir Sorge und ich weiß nicht mehr weiter.

Letzten Winter hatte ich sie warm im Haus bei spärlicher Wassergabe auf dem Fensterbrett (mit Heizmatte) ohne zusätzliches Licht überwintert, das ging sehr gut, die Pflanze hat mir die niedrige Luftfeuchte bedingt durch die Heizkörper nicht übel genommen. Generell Pflege ich die Wunderbeere wie einen Zitronenbaum, da Informationen speziell zu Synsepalum Dulcificum eher spärlich ausfallen.

Über Frühjahr und Sommer stand das kleine Bäumchen vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt im freien, hat stark an Masse zugelegt und wurde mehrfach in größere Töpfe (Plastik) umgepflanzt. Das verwendete Substrat ist eine sehr lockere Mischung aus Orchideenerde und Perlite, gedüngt habe ich regelmäßig mit Rhododendron-Dünger. Blüten geschweige denn Früchte trug sie keine.

Bis Anfang diesen Winters schien es der Pflanze sehr gut zu gehen, auch einen Standortswechsel durch einen Umzug im Herbst hatte sie ohne größere blessuren überstanden und lediglich ein paar kleinere Blätter in der darauf folgenden Woche abgeworfen.

In der neuen Wohnung wollte ich sie natürlich wieder unter den selben Bedingungen überwintern, leider ließ es sich nicht vermeiden das ich sie oberhalb eines Heizkörpers auf dem Fensterbrett platzieren musste, ansonsten waren die Bedingungen aber identisch. Bis vor ca. 3 Wochen schien es auch hier zu funktionieren doch als es draußen zunehmend kälter wurde fingen sich vereinzelt Blätter an einzurollen... ich dachte das wird schon wieder...

Dann etwas später, mehr oder weniger über nacht, rollten sich alle blätter leicht ein, ich stellt die Pflanze an einen weniger hellen Standort, dafür aber weg von der Heizung, kontrollierte die Wurzeln (sehen nach meinem Verständnis gesund aus) und besorgte eine Pflanzenbeleuchtung 6500k ca. 8000 Lumen. Zwei Tage später waren dann komplett ALLE Blätter vertrocknet (Temperatur durch die Beleuchtung war nicht der Grund).

Leider habe ich keine Möglichkeit ein Foto zu machen, ich hoffe aber das die Beschreibung ausreicht sich ein Bild zu machen. Seit einer Woche verharrt die Wunderbeere nun schon in diesem Zustand. Leicht eingerollte, raschelnd trockene aber noch immer saftig grün wirkende Blätter von denen sich die Pflanze auch nicht freiwillig trennen möchte. Ästchen und Stamm sind saftig grün unter der Rinde. Wurzeln sahen bei der letzten Kontrolle vital aus, keine trockenen stellen, keine Fäule, saftig weiße Enden.

Da ich keine Ahnung habe wie schlimm es um die Pflanze steht, habe ich zusätzlich vor zwei Tagen ein kleines 0,5m³ Gewächshaus besorgt. Konstant 25°C, 80% Luftfeuchtigkeit, beleuchtet mit 6500k, 8000 Lumen und Reflektor direkt über dem Gewächshaus. Zudem habe ich etwas gedüngt in der Hoffnung das die Pflanze neue Blätter ausbildet (war vermutlich ein Fehler... von vielen).

Leider tut sich nichts, die Pflanze stagniert weiterhin in dieser besorgniserregenden Pose.

Ich hoffe das mir jemand weiterhelfen kann, was ich noch tun könnte und danke allen die sich die mühe gemacht haben meinen Beitrag zu lesen.
Azubi
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Re: Wunderbeere (Synsepalum Dulcificum) kämpft ums überleben

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Gepostet: 25.01.2016 - 20:37 Uhr  ·  #2
Nachdem sich trotz besserer Bedingungen noch immer keine Regeneration einstellt, habe ich heute noch einmal die Wurzeln begutachtet. Die Pflanze scheint derzeit eifrig mit der Bildung neuer Wurzeln beschäftigt zu sein, das Wurzelwerk im und am Ballen zeigt sich nun leider spargelig und bräunlich, zum Glück jedoch nicht matschig oder faulig. Wurzelenden die aus dem Ballen ragen sind jedoch fest, prall und weiß. Die letzte Kontrolle war kurz nachdem alle Blätter vertrockneten, da sahen die Wurzeln noch gesund aus.

Wasser bekommt die Pflanze derzeit nicht, der Ballen und auch das Substrat generell sind leicht feucht. Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke das die vertrockneten Blätter der Pflanze keinen nutzen mehr bringen und sie somit auch nur minimal Wasser benötigt.

Wäre es besser die Blätter entfernen? Die Pflanze möchte sie allerdings nicht freiwillig hergeben, die vertrockneten grünen Blätter sind noch immer fest verbunden und lassen sich nur mit etwas Kraft abpflücken.

Auch wenn es noch eine recht junge, relativ kleine (ca. 20cm Wuchshöhe) Pflanze ist, wäre das zurückschneiden für einen Neuaustrieb von Vorteil?

Vermutlich haben nicht viele hier Erfahrung mit dieser eher exotischen Pflanze, würde mich aber sehr über eine Antwort freuen.
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Re: Wunderbeere (Synsepalum Dulcificum) kämpft ums überleben

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Gepostet: 25.01.2016 - 20:49 Uhr  ·  #3
Also ich habe zwar selbst keine Erfahrung mit der Pflanze, aber ich denke ganz einfach, dass du nach 2 oder 3 Tagen keine grundlegende Änderung erkennen kannst. So schnell geht das nicht.
Sicher ist die höhere Luftfeuchtigkeit sehr gut, denn das soll sie mögen.

Ansonsten schau doch mal hier unter den Beitrag, da gibt es Berichte von anderen Usern.
Azubi
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Re: Wunderbeere (Synsepalum Dulcificum) kämpft ums überleben

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Gepostet: 31.01.2016 - 19:50 Uhr  ·  #4
Danke für deine Antwort, die weiterführenden Links konnten mir leider nicht weiterhelfen.
Zitat geschrieben von gudrun
... dass du nach 2 oder 3 Tagen keine grundlegende Änderung erkennen kannst. So schnell geht das nicht.


Ab wann lässt sich denn sicher sagen das eine Pflanze ohne Regung hinüber ist?

Heute habe ich sie nochmal ausgegraben und mit einer geliehenen Kamera Bilder vom Wurzelwerk gemacht.











Wird das Pflänzchen nochmal?
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Re: Wunderbeere (Synsepalum Dulcificum) kämpft ums überleben

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Gepostet: 31.01.2016 - 21:43 Uhr  ·  #5
Auch ich habe keine Erfahrungen mit der Wunderbeere, jedoch finde ich, dass das Wurzelwerk gesund und lebendig aussieht. Warte einfach mal ab mit der Pflanze. Wann eine Pflanze sicher hinüber ist lässt sich schwer sagen, da das von Pflanze zu Pflanze verschieden ist.
Druidin
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Re: Wunderbeere (Synsepalum Dulcificum) kämpft ums überleben

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Gepostet: 01.02.2016 - 09:14 Uhr  ·  #6
Hast du die Wurzeln ausgespült? Ich fürchte, was du da gerade mit der Pflanze anstellst, bringt sie endgültig um. Das ist eine Tropenpflanze, wahrscheinlich reicht ihr unser Licht im Winter nicht und die trockene Heizungsluft ist für eine Pflanze dieser Herkunft auch nicht optimal.

Pflanz sie schnell wieder ein (du hast sicher leider einen Großteil der feinen Faserwurzeln zerstört) und lass sie dann völlig in Ruhe. Stell sie kühl (Pflanzen brauchen weniger Licht um so kälter die Umgebungstemperatur im Winter ist, aber über 5°) und so hell, wie möglich. Halte den Wurzelballen feucht, aber nicht nass. Vielleicht treibt sie dann im Frühjahr wieder aus. Pflanzen reagieren seeeeehr langsam auf Veränderungen!

Es gibt Pflanzen, die treiben aus der Wurzel wieder aus, andere sterben schon ab, wenn die obere Triebspitze verloren geht. Ich weiß nicht genau, zu welchen die Wunderbeere gehört, aber ich denke eher zu ersteren als zu letzten. Viel Glück!
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Re: Wunderbeere (Synsepalum Dulcificum) kämpft ums überleben

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Gepostet: 01.02.2016 - 18:20 Uhr  ·  #7
Ohje....

Wie schnell doch Zuversicht in Hoffnunglosigkeit umschlagen kann.

Ich hatte eine rasante Besserung durch die im Gewächshaus simulierten tropischen Umweltbedingungen erhofft. Viel künstliches Licht, Temperaturen teils an die 30°C, bis 90% Luftfeuchtigkeit... anstelle der Pflanze einfach nur Zeit zu geben habe ich sie damit vermutlich überfordert.

Das die Wurzeln bei der zweiten Kontrolle nicht mehr so einen gesunden Eindruck machten, lag dann wohl daran das ich den Ballen unter fließend Wasser bei der ersten Kontrolle ausgespült hatte. Gestern hatte ich dann, um ein gutes Bild auch vom inneren zu bekommen, das Wurzelwerk sogar mit der Brause bearbeitet. Zudem hatte ich ja auch noch die bereits von mir geschädigten Wurzeln gedüngt. Mittlerweile sieht die Pflanze ziemlich leblos aus.

Rückblickend mit den neu erworbenen Erkenntnissen, habe ich es wohl zu gut gemeint und dabei dieses unschuldige kleine Bäumchen hingerichtet.

Edit: Einige winzig kleine Mücken versammelten sich heute im Gewächshaus, Bildern zufolge scheinen das wohl Trauermücken zu sein. Trauerfeier im kleinen Rahmen.
Azubi
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Re: Wunderbeere (Synsepalum Dulcificum) kämpft ums überleben

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Gepostet: 22.02.2016 - 20:28 Uhr  ·  #8
Nachdem die Pflanze ja doch einiges mitmachen musste, hatte ich schon beinahe die Hoffnung aufgegeben. Die letzten Wochen dümpelte sie nun unverändert im Gewächshaus mit zusätzlicher Beleuchtung. Dieses Wochenende fielen mir dann aber ein paar kleine weiße Punkte am Geäst auf. Sah zuerst aus wie Schimmel.

Jetzt vermute ich aber das sich etwas tut, das Pflänzchen scheint noch nicht aufgeben zu wollen. Die winzig kleinen Flecken sind die letzten beiden Tage gewachsen und es schiebt sich ein grüner Knubbel aus dem Holz.

Wachsen dort neue Triebe? Wenn ja, warum bildet die Pflanze keine neuen Blätter an den bereits vorhandenen?

Sollte ich die Pflanze jetzt beschneiden, die alten Triebe entfernen so dass sich die neuen Triebe besser ausbreiten können?

Scheinbar besteht ja noch Hoffnung, ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Die Bilder die ich davon gemacht habe sind leider schwer zu erkennen. Der Fokus wollte nicht wirklich gelingen.
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Re: Wunderbeere (Synsepalum Dulcificum) kämpft ums überleben

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Gepostet: 03.03.2016 - 07:42 Uhr  ·  #9
Eigentlich dachte ich der zuerst weiße, jetzt grüne und rapide wachsende Knubbel im Wurzelbereich sei eine neue Stammwurzel. Schoss dann allerdings in die Höhe, ist jetzt schon knapp 2cm lang und beginnt sich an der spitze in alle Richtungen zu teilen.

Sieht sehr seltsam aus, kann es sein das dort ein komplett neuer Stamm aus der Wurzel wächst?
Druidin
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Re: Wunderbeere (Synsepalum Dulcificum) kämpft ums überleben

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Gepostet: 03.03.2016 - 09:25 Uhr  ·  #10
Ja, das kann schon sein. Evtl. sind die alten Zweige aufgrund der Wurzelschäden abgestorben (wofür auch das Abwerfen der Blätter spricht) und die Pflanze treibt nun da aus, wo noch ein bisschen Leben ist. Schneide sie jetzt nicht, topfe sie nicht um und lass sie auch sonst ganz in Ruhe. Wenn sie im Sommer kräftig neu ausgetrieben ist, dann kannst du vorsichtig die abgestorbenen Zweige zurückschneiden.

Vielleicht deckst du die Wurzel noch ein bisschen mit Erde ab (im Topf einfach vorsichtig Erde auffüllen), die guckt ja halb aus dem Boden raus.
Azubi
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Re: Wunderbeere (Synsepalum dulcificum) kämpft ums überleben

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Gepostet: 29.05.2016 - 19:25 Uhr  ·  #11
Wollt mich noch bei euch bedanken, insbesondere Roadrunners Ratschläge waren Gold wert. Ohne euch hätte das Pflänzchen wohl nicht überlebt.

Vielen vielen Dank.

Mittlerweile hat sie sich recht gut erholt und schaut wieder wie ein kleines Bäumchen aus. Kleine rote Punkte auf den Blättern machen mir noch Sorgen, aber ansonsten wächsts und gedeihts.

Aktuelle Bilder habe ich auch noch
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Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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