Einen Garten für Kinder gestalten

 
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Einen Garten für Kinder gestalten

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Gepostet: 14.03.2012 - 19:55 Uhr  ·  #1
Kein Kindergarten –
aber ein Garten für Kinder


Kinder lieben es, draußen zu sein und mit den Händen in der Erde zu wühlen. Sie freuen sich, wenn sie Pflanzen zum Keimen bringen oder dem Duft von Blumen und Kräutern nachschnuppern können. Sie werden zu Naturforschern beim Beobachten von Schmetterlingen oder Bienen, wie diese ihren Nektar sammeln und ganz nebenbei Blüten bestäuben - im Garten gibt es immer etwas zu bestaunen und auszuprobieren. Wenn sie nicht die Umgebung erkunden, dann toben und tollen sie herum, klettern oder spielen zwischen Blumenrabatten und Bäumen. Besonders gerne werden leckere Früchte gleich vom Strauch gekostet. Kurzum, Kinder genießen und erleben die Natur in einem Garten mit all ihren Sinnen. Vorausgesetzt der Garten bietet auch die Möglichkeiten dazu!

Wunsch und Wirklichkeit
Kinder haben einen anderen Bezug zum Garten als Erwachsene, daher decken sich ihre Wünsche und Vorstellungen nicht immer. Mit gepflegten Blumenrabatten oder einem exakt geschorenen Rasen können Kinder nur wenig anfangen, mit kreativen bunten Blumenbeeten, Obstbäumen, Beerensträuchern, einer Wildblumenwiese, Gänseblümchen oder goldgelben Löwenzahnblüten hingegen schon viel mehr. Natürlich möchten die meisten Eltern nicht über Jahre auf einen gepflegten Garten verzichten, wollen ihren Kindern aber trotzdem die Möglichkeit zur Naturentdeckung, Entfaltung und Bewegung geben. Da sind Ideenreichtum und gärtnerisches Wissen gefragt. Mit Kreativität und dem fachlichen Know-how sorgen die Experten für Garten und Landschaft dafür, dass kindgerechte und alltagstaugliche Bereiche im Garten integriert werden und die unterschiedlichen Gartenwünsche von Groß und Klein gut miteinander harmonieren.

Im Großen und im Kleinen
Glücklich, wer ein großes Grundstück hat und genug Platz, damit Baumhaus und Co. untergebracht sind und die Kinder sich austoben und spielen können, gleichzeitig aber auch die Gartenträume der Erwachsenen ihre Erfüllung finden. Doch auf die Grundstücksgröße kommt es gar nicht an. Mit Fantasie und gärtnerischem Geschick können auch kleine Gärten zum Erholungs-, Entdeckungs- und Spielparadies für die ganze Familie werden. Schmale Gehölze oder Obststräucher können einen Sichtschutz zur Terrasse bilden, auf der sich die Erwachsenen zum Erholen zurückziehen können. Schlanke Heckenpflanzen als Begrenzung des Gartens bieten Sicherheit und Schutz zugleich: Eine dichte Bepflanzung verhindert, dass Kinder auf die Straße laufen können. Da vor allem kleine Kinder gerne alles anfassen und ausprobieren, sollten in einem Garten, in dem auch Kinder leben, keine giftigen Pflanzen stehen.

Kindern macht es unglaublichen Spaß, selber zu säen und zu ernten. Wenn kein Platz für ein eigenes Gemüsebeet oder eine Kräuterspirale vorhanden ist, leisten Pflanzkästen oder ein kleines Hochbeet guten Ersatz. In ihnen kann nach Herzenslust gegärtnert werden, ohne dass die Staudenrabatten Schaden nehmen. Für alle, die Fragen zur Umgestaltung des Gartens haben oder die sich unsicher sind, welche Pflanzenauswahl die passende ist, hat der Landschaftsgärtner die richtigen Antworten und Lösungen. Er hat bei seinen Planungen die Entwicklung der Pflanzen im Blick, hat aber auch professionelle Erfahrung mit dem Lebenszyklus eines Familiengartens: Wo noch ein Sandkasten oder Klettergerüst steht, wird in ein paar Jahren vielleicht ein kleiner Teich oder ein neues Beet entstehen. Ein in diesem Sinne familiengerechter Garten wächst und verändert sich im Laufe der Jahre immer wieder, wie die Kinder auch.

Mein Freund der Baum
Kinder brauchen Bewegung, das zeigt - unter anderem - auch die Langzeitstudie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, kurz KiGGS. Über mehrere Jahre wurden Null- bis 17-jährige Kinder auf ihren körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheitszustand, ihr Freizeitverhalten etc. untersucht. Dabei ist man zu interessanten Ergebnissen gekommen. Unter anderem hat sich das Freizeitverhalten der Drei- bis 13-Jährigen in den vergangenen Jahrzehnten verändert: Computer und Fernseher nehmen viel Zeit in Anspruch, die Beweglichkeit der Kinder nimmt parallel dazu extrem ab. Gleichzeitig ist der Platz, um den natürlichen kindlichen Bewegungsdrang auszuleben, mancherorts sehr beschränkt. Bäume zum Klettern beispielsweise wären prima, ein alter Baumbestand auf dem eigenen Grundstück ein Traum, aber eben nicht überall vorhanden. Ein Stück Rasenfläche zum Toben und Spielen ist dagegen in fast jedem Garten realisierbar. Es gibt heute sehr robuste Rasensorten, die auch eifrige „Mittelstürmer" gut tolerieren und dabei nicht gleich einen (Grashalm-)Bruch erleiden.

Mit Sicherheit viel Spaß
Kinder spielen gerne im Freien, auch dann noch, wenn es beispielsweise im Herbst schon an den Nachmittagen grau und dunkel wird. Damit ihnen dabei nichts passiert, ist eine gute Gartenbeleuchtung wichtig. Eine durchdacht platzierte Beleuchtung gibt einem Garten aber nicht nur in der dunklen Jahreszeit ein ganz neues Gesicht. Licht kann ihn in einen verwunschenen Zaubergarten verwandeln, beispielsweise, wenn Bäume oder Sträucher von unten oder innen heraus beleuchtet werden. Selbst in einem bereits eingewachsenen Garten lassen sich nachträglich Stromkabel unauffällig, sicher und stolperfrei verlegen, am besten unter den Gartenweg oder entlang der Beetkanten. Bei dieser Gelegenheit wäre allerdings zu überlegen, ob sich nicht gleichzeitig ein automatisches Bewässerungssystem installieren lässt. So könnte man den nächsten heißen Sommertagen ganz entspannt entgegen sehen. Während andere den Wasserschlauch entrollen oder Gießkannen schleppen, liegt man selbst entspannt im Liegestuhl und schaut den Kindern beim Spielen zu oder genießt an lauen Sommerabenden den atmosphärischen Wechsel von Licht und Schatten, den die neue Gartenbeleuchtung erlebbar macht.

Das Garten-Highlight im Sommer ist Wasser und das nicht nur für Kinder. Teiche und Wasserläufe sind voller Leben, denn zwischen den Pflanzen und vor allem in der Uferregion finden unglaublich viele Tiere Nahrung und Schutz. Es quakt, zirpt und schwirrt, dass es ein wahres Vergnügen ist. Ein Paradies für Naturbeobachtungen! Herrlich, wenn man dann auch noch die Beine im kühlen Nass baumeln lassen kann. Sind die Kinder allerdings noch sehr klein oder können noch nicht schwimmen, raten Landschaftsgärtner bei der Anlage eines Teiches oder naturnahen Schwimmbeckens, sich ausführlich über Sicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise Gitter und Abdeckungen beraten zu lassen. Alternativ kann auch ein steinernes Wasserspiel ohne Teich oder auch eine sehr flache Wasserstelle für sichere Erfrischung und Abwechslung im Garten sorgen.

BGL
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Nicht nur für Gartenfeste der Eltern - auch ein Kindergeburtstag ist im eigenen Garten ein besonderes Vergnügen.
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Wo jetzt ein Schwimmteich die Familie begeistert, war vor wenigen Jahren noch ein Sandkasten.
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