Edelweinreben Befall durch Grauschimmel

 
Azubi
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Edelweinreben Befall durch Grauschimmel

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Gepostet: 07.05.2009 - 10:46 Uhr  ·  #1
Habe bereits seit vielen Jahren 3 grüne und 2 rote Weinreben im Garten über eine Pergola gezogen. Leider ist mir in den letzten Jahren die Ernte nicht mehr vergönnt, da die Beeren nicht mehr ausreifen und sich ein Grauschimmel bildet. Die Beeren sind hart und ungenießbar.
Was kann ich tun? Hilft eine Spritzung und mit was?
Hatte natürlich immer gehofft das es ohne Spritzung gehen sollte aber den Glauben habe ich aufgegeben! Beim Kauf vor Jahren hat man mir gesagt das dies ungarische Edelreben wären und diese resistente gegen Krankheiten!
Noch einiges zum Standort: Garten, Untergrund Wiese (Rasen), den ganzen Tag Sonne - was ein Winzer sich ja wünscht. Unmittelbar daneben ist ein Gartenteich. Der jährliche Schnitt erfolgt im November/Dezember. Düngung mit Blaukorn. Bis Dato keine Spritzung!
Wer kann mir mehr dazu sagen oder entsprechende Tipps geben!?
Vielen Dank im Voraus
Engelbert
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Re: Edelweinreben Befall durch Grauschimmel

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Gepostet: 07.05.2009 - 10:51 Uhr  ·  #2
Hallo,
die Beschreibung passt auf einen Befall mit Echtem Mehltau, dabei sind die Beeren mit einem grauen Pilzmyzel überzogen, die Schalen werden hart, weshalb die Beeren nicht weiterwachsen und manchmal auch aufplatzen, so dass die Kerne sichtbar werden (Samenbruch).
Für den privaten Bereich stehen wohl keine wirklich gut wirksamen Mittel zur Verfügung, weshalb die Wahl resistenter Sorten hier so wichtig ist (wie bei den Stachelbeeren).
Grüße Stefan
Azubi
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Mehltau

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Gepostet: 07.05.2009 - 11:10 Uhr  ·  #3
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Nur was soll ich tun - zu einem Winzer gehen und nach entsprechendem Spritzmittel fragen?
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Re: Edelweinreben Befall durch Grauschimmel

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Gepostet: 07.05.2009 - 15:12 Uhr  ·  #4
hallo engelbert,

erstmal muss ich sagen, dass blaukorn ja nicht gerade die optimalste art zu düngen für deine trauben ist.
macht sie nur anfälliger für krankheiten, auch gegen pilzkrankheiten.

was gut gegen den echten mehltau hilft, & auch im ökoweinbau verwendet wird, ist das spritzen mit
verdünnter milch ---> click. hier im forum (kannst du via suchfunktion finden) wurde auch schon darüber
geschrieben. & es hilft wirklich. ich wende es erfolgreich in unserem garten an. du musst also nicht
gleich zur giftspritze greifen . ausserdem sorgt eine nicht stickstoffbetonte düngung für stärkere pflanzen

schönen gruß, stella
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Re: Edelweinreben Befall durch Grauschimmel

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Gepostet: 08.05.2009 - 08:04 Uhr  ·  #5
Hallo,
zur Ergänzung von Stellas Hinweis:
Der Mehltau überwintert auf Knospen und Rinde, Laub entfernen hilft also nicht. Die Infektion beginnt beim Laubaustrieb, junge Triebe und Blätter, Blütenansätze und die Beeren bis Erbsengröße sind besonders anfällig. Bei der Bekämpfung ist es wichtig, den Anfangsbefall einzudämmen, ein Bekämpfungsbeginn wenn die Symptome deutlich sind ist zu spät.
Die Bekämpfung sollte beginnen wenn drei Blätter entfaltet sind und bis zur Erbsengröße der Beeren andauern, Spritzungen im Abstand von 8 - 10 Tagen sind notwendig, bei Temperaturen über 25 °C häufiger, bei kühleren Temperaturen auch seltener. Begleitend werden deutlich befallene Pflanzenteile entfernt.
Alternativ zur Milch können auch Schwefelpräparate eingesetzt werden (Netzschefel). Netzschwefel ist als nicht fischgiftig eingestuft, trotzdem würde ich ein Abtropfen in den Teich vermeiden.
Der Sommerschnitt sollte erst Ende Anfang August erfolgen, bei frühem Gipfeln erfolgt ein starker Neuaustrieb und die jungen Blätter sind sehr anfällig wodurch eine erneute starke Vemehrung des Mehltaupilzes möglich wird.
Grüße Stefan
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Pflanzenkrankheiten & Schädlinge

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Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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