Der Frühling im Phänologischen Kalender

 
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Der Frühling im Phänologischen Kalender

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Gepostet: 25.02.2010 - 07:25 Uhr  ·  #1
Hallo Frühling:
Mit Zwiebelblumen geht der Winter schneller


Das Wetter hält sich nicht an den Kalender. Auch wenn der kalendarische Frühling schon im März beginnt, dauert es noch einige Zeit, bis die Natur vollends aus dem Winterschlaf erwacht. Bis dahin schreitet der Frühling langsam und schrittweise voran. Weil Frühling nicht gleich Frühling ist und auch der Sommer und der Herbst unterschiedliche Phasen durchlaufen und nicht immer zum gleichen Zeitpunkt beginnen, gibt es den so genannten Phänologischen Kalender. Er bestimmt die Jahreszeiten nicht anhand festgelegter Daten, sondern orientiert sich an bestimmten, vom jahreszeitlichen Verlauf abhängigen Entwicklungen in der Natur. Nach dem Phänologischen Kalender wird das Jahr in zehn Jahreszeiten eingeteilt, die von typischen Erscheinungen in der Pflanzenwelt gekennzeichnet sind, wie dem Laubaustrieb oder dem Beginn der Blüte bei bestimmten Pflanzen. So gibt es den Vor-, Erst- und Vollfrühling, gefolgt vom Früh-, Hoch- und Spätsommer. Dem schließen sich Früh-, Voll- und Spätherbst an. Nur der Winter ist nicht unterteilt - kein Früh-, Voll- und Spätwinter, sondern eine lange Phase der Vegetationsruhe, die manchmal - wie in diesem Jahr - kein Ende zu nehmen scheint.

Der Frühling kommt langsam

Der Frühling lässt sich Zeit, denn er entwickelt sich häppchenweise - nicht das volle Programm auf einmal, sondern wohldosiert in kleinen Schritten. Er ist ein bisschen wie ein Musikstück, das langsam beginnt, dann an Fahrt zulegt und mit einem furiosen Finale endet. Im Garten geht es ähnlich zu: Der Vorfrühling beginnt, wenn man den Phänologischen Kalender als Maßstab nimmt, mit dem Erscheinen der Blüten von Schneeglöckchen und Haselnuss. So unauffällig oder klein diese im Vergleich zu den sich erst später öffnenden Blüten von Narzissen oder Tulpen auch sein mögen - sie sind ein Hoffnungsschimmer und ein starkes Symbol dafür, dass der Winter seine Macht verloren hat. Der auf den Vorfrühling folgende Erstfrühling präsentiert sich schon kraft- und machtvoller. Er ist unter anderem gekennzeichnet von der Blüte der Forsythien und der Blüte früher Obstbäume wie Kirschen und Pflaumen. Auch der Blattaustrieb von Birken und Buchen fällt noch in den Erstfrühling. Der Vollfrühling ist erreicht, wenn Flieder und Apfelbäume blühen und spät austreibende Laubbäume wie die Eichen ihre Blätter entfalten. Doch bis dahin werden noch viele Wochen ins Land gehen.

Minifrühlingsgärten für die Wohnung

Wer nicht so lange warten will und sich schon im Vor- und Erstfrühling über üppige Farbenpracht freuen möchte, kann sich einen blühenden Minigarten in der Wohnung anlegen. Vorgetriebene, draußen oft erst im April blühende Frühlingsblumen wie Tulpen und Hyazinthen sind ideal, um die gefühlte Wartezeit bis zum Frühling zu verkürzen. Diese Zwiebelblumen sind jetzt schon auf Frühling eingestellt, denn die Gärtner haben ihnen frühzeitig durch niedrige Temperaturen den Winter vorgegaukelt. Dadurch sind diese Zwiebelblumen den Pflanzen draußen in ihrer Entwicklung voraus. Die vorgetriebenen Frühlingsboten gibt es schon mit Blüten in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Die Auswahl ist groß. Neben weiß oder gelb blühenden Narzissen gibt es Tulpen und Hyazinthen in verschiedenen Farben. Zusätzlich sind auch andere kurz vor der Blüte stehende Frühblüher in Töpfen erhältlich wie kleine Iris, zierliche Anemonen und Krokusse. Sie alle lassen sich gut miteinander kombinieren - zum Beispiel für einen Frühlingsgarten in einer Schale oder in einer mit Folie ausgelegten Holzkiste. Noch mehr Farbe bieten Zwiebelblumen, wenn man sie einzeln in schöne und farbenfrohe Übertöpfe stellt, die nach Lust und Laune neu arrangiert werden können und die die Wirkung der Blütenfarben verstärken. So kann der Frühling mit Zwiebelblumen in bunten Töpfen oder als Minigarten im Haus schon jetzt Einzug halten, auch wenn er draußen noch auf sich warten lässt.

IZB
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Verschiedene Blütenfarben bestimmen das Bild und wirken vor dem dunklen Hintergrund stilvoll und dennoch natürlich.
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Vorgetriebene Pflanzen verschönern jeden Raum.
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Wie eine Blumenwiese wirkt das Potpourri aus Tulpen und anderen Frühblühern, umgeben von verführerisch-weichem Moos.
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