Hallo Locke,
das habe ich mal gefunden, vielleicht hilft es dir weiter:
Kamelien Früchte reifen im Herbst. Sie erinnern an kleine Kastanien mit ihrer lederartigen, aber glatten Hülle. Ihre Größe reicht von 1 bis 5 cm im Durchmesser, aber einige Arten (C. crapnelliana) können bis zu 20 cm erreichen. Die Farbe der Früchte ist grün bis olive, doch bei den Japonicas werden sie in der Sonne herrlich rot wie kleine Äpfel. (see).
Eine Frucht trägt jeweils 3-12 Samen. Wenn die Fruchtschale aufplatzt, haben die Samen ihre braune, harte Schale. Jeder Samen hat ein 'Auge' dort, wo er vordem an der Mittelsäule der Frucht angeheftet war. Bei der Keimung tritt die Wurzel in der Nähe dieses Auges aus der Schale.
Bei den Kamelien bleiben die Keimblätter in der Samenschale. Nach ihrer Rolle als Nährstoffdepot trocknen die Keimblätter ein und die Samenschale trennt sich von der Pflanze. Die Wurzel entwickelt sich zuerst und treibt einige cm in den Boden. Der Trieb entwickelt sich etwas später, wächst zunächst in die Samenschale. Später wird er sich in einem Bogen herausdrängen und nach oben wachsen. Der Samen selbst bleibt unter der Erdoberfläche. Der Trieb wächst zunächst kräftig und zeigt einige kleine Vorblätter. Ist der Sämling im Topf, so wird es jetzt Zeit, ihn herauszunehmen und die Wurzelspitze zu kappen,. Kamelien sind nämlich Pfahlwurzler (es sei denn, daß sie als Stecklinge gezogen wurden, dann bleiben sie Oberflächenwurzler), die Wurzel wird am Boden anstoßen und sich ringeln.
Die Wurzel hat 3-5 mm Durchmesser und ist sehr stabil. Wenn sie gekappt wird, dann muss der Sämlingmit Previkur (1,5 ml/1 Liter Wasser) desinfiziert werden und die Schnittstelle mit Holzkohlepulver eingestäubt werden. Der Sämling wird dann neu in ein steriles Medium gesetzt, z.B. in Seramis. Diese Maßnahmen sind notwendig, um eine Infektion mit Bodenpilzen zu verhindern, die den Sämling zwar nicht umfallen lassen, aber die Entwicklung nachhaltig stören können. Eine Infektion zeigt sich als Braunwerden des Hypocotyls, dem Teil direkt unter dem Ansatz der Keimblattstiele.
Der Sämling wird jetzt so gesetzt, daß die Samenschale direkt auf der Substratoberfläche aufliegt. Dieb Weiterkultur erfolgt nach den Bedingungen der vegetativen Kultur. Die Hauptwurzel entwickelt genügend Seitenwurzeln. Wichtig ist, daß der Sämling im Substrat gleichmäßig feucht steht und die Wurzeln jederzeit genügend Luft bekommen. Dies spricht wieder für die Verwendung von Seramis.