Blühende Vielfalt des Sommers

 
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Herkunft: Bochum
Beiträge: 5071
Dabei seit: 02 / 2005

Blüten: 1412
Betreff:

Blühende Vielfalt des Sommers

 · 
Gepostet: 27.04.2011 - 08:38 Uhr  ·  #1
Schirm und Charme

Die Blütenverhältnisse im Garten ändern sich im Juni. Die Zeit der typischen Frühlingsblüher ist vorbei und nun übernehmen Rosen und andere Sommerblüher langsam das Zepter. Die Frühjahrspflanzung ist erledigt und jetzt ist die Zeit, den Garten in all seiner Fülle zu genießen. Vielleicht fällt dabei auf, dass die eine oder andere Ecke mit neuen Gehölzen oder Stauden verschönert werden könnte. Der Juni ist zwar kein traditioneller Pflanzmonat, doch in großen Töpfen angebotene Gehölze, die sogenannten Containerpflanzen, können das ganze Jahr über gepflanzt werden, genauso wie auch Gräser und Stauden, die in Töpfen erhältlich sind. Werden Gräser oder Stauden in XXL-Größe gekauft, können sie ihre Wirkung sofort entfalten. Bei vielen Stauden heißt es deshalb jetzt „Blütenpracht ohne Wartezeit", denn manche, wie zum Beispiel die Katzenminze (Nepeta), sind schon als blühende Pflanzen erhältlich. So bringen sie mit ihren blauen bis lavendelfarbenen Blüten von einem Tag auf den anderen Farbe in den Garten. In große Gefäße gepflanzt, passen blühende Stauden und filigrane Gräser auch auf den Balkon, die Terrasse oder an den Hauseingang. Wichtig für den Erfolg mit Containerpflanzen ist aber, dass zu Anfang durchdringend und später regelmäßig gegossen wird. Wichtig ist auch, dass die Pflanzgefäße Löcher im Boden haben, damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann.

Zierliche Blütensterne

Viele Sträucher ziehen jetzt ebenfalls die Blicke auf sich, wie beispielsweise die pflegeleichten, blühfreudigen Deutzien (Deutzia). Wegen der Blütenform werden sie auch Sternchensträucher genannt. Diese charmanten Ziersträucher schmücken sich im Mai und Juni mit üppigem Blütenflor. Die hübschen Sternchen leuchten weiß oder rosa. Einige Sternchensträucher werden 3 bis 4 Meter hoch, andere erreichen nur etwa einen Meter Höhe.

Große Wirkung auf kleiner Fläche

Wenn Platz sehr knapp ist, aber dennoch Farbe gewünscht ist, sind Kletterpflanzen eine gute Lösung. Weil sie in die Höhe streben, benötigen sie nur wenig Grundfläche und sind dennoch sehr effektvoll, begrünen Wände, umranken schattenspendende Pergolen, bezaubern als romantischer Rosenbogen oder umrahmen Haustüren und Fenster. Ob Kletterrose, Blauregen, Clematis, Kletterhortensie, Wilder Wein, Kiwi, Trompetenblume, Geißblatt oder der Klassiker Efeu - die Auswahl mehrjähriger Kletterer ist groß. Doch die Pflanzen unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Wuchshöhen und ihres Wuchsverhaltens, sondern auch was ihre Standortansprüche und eventuelle Wuchshilfen betrifft. Es lohnt sich deshalb, die Kletterpflanzen - genauso wie den Hausbaum und auch andere Gehölze oder Stauden - in Baumschulen oder Fachgartencentern auszusuchen. Die Gehölzspezialisten dort stehen mit Rat und Tat zur Seite, um die richtige Pflanze für den richtigen Standort zu finden.

Ein Begleiter fürs Leben

Ein Baum im Vorgarten verleiht einem Haus ein individuelles Gesicht und ist ein Begleiter fürs ganze Leben. Je nachdem, was für ein Baum ausgewählt wurde, spiegelt er die Jahreszeiten deutlich wider. Blüten im Frühjahr, ein dichtes grünes, schattenspendendes Blätterdach im Sommer, leuchtende Farben im Herbst, ein interessanter Wuchs oder eine markante Rinde, die im Winter besonders gut zu sehen ist - Bäume bereichern den Garten das ganze Jahr über. Das Angebot an Hausbäumen ist sehr umfangreich und es gibt auch viele attraktive Bäume für kleinere Gärten. Der Rotdorn ‘Paul's Scarlet‘ (Crataegus laevigata ‘Paul's Scarlet‘) zum Beispiel ist ein auffallender, bedornter Blütenbaum mit besonderem Charme. Er wird mit circa sechs Metern Höhe nicht allzu groß und beeindruckt mit seiner Blütenpracht: Im Mai und Juni trägt er dicht an dicht sitzende, leuchtend rote, gefüllte Blüten. Der Rotdorn ist robust und schnittverträglich und ist mit seinen glänzend dunkelgrünen Blättern auch nach der Blüte interessant.

Hartes Holz

Der Gattungsname Crataegus für den Weiß- und Rotdorn leitet sich vom griechischen Wort krataigos ab. Es bedeutet so viel wie stark oder fest und bezieht sich auf das harte Holz dieser Pflanzen. Weil das Holz so hart ist, wurde es früher gerne für die Herstellung von Wanderstöcken und Werkzeugen wie Hobel oder für Werkzeuggriffe verwendet. Das Holz hält Reibung gut aus und war deshalb auch gut für kleine, stark beanspruchte Teile wie zum Beispiel als Verschluss von Fässern geeignet.

Ein Baum mit besonderen Fähigkeiten

Der Rotdorn ist eng mit dem Weißdorn (Crataegus monogyna) verwandt. Dieser Baum war den Kelten besonders heilig. Er galt früher als Wohnort der Feen und guten Geister. Ihm wurden positive magische Kräfte zugeschrieben, weshalb man glaubte, dass er Krankheiten heilen und vor Hexen schützen könne. Auch im Christentum spielte er eine Rolle. Einer der Jünger Christi, Joseph von Arimathia, wanderte bis nach England, wo er in Glastonbury die erste Kirche auf englischem Boden bauen ließ. Hier, wo sich angeblich auch das Grab von König Arthur befindet, soll er seinen Wanderstab aus Weißdornholz in die Erde gesteckt haben. Aus diesem Stab wuchs ein Weißdornbaum, der der Legende nach regelmäßig zur Weihnachtszeit blühte.

Bienenfreundlich und schön

Die reichblühenden Deutzien (Deutzia), die auch unter dem Namen Sternchensträucher bekannt sind, kommen gut einzeln zur Geltung. Sie eignen sich auch für lockere, freiwachsende Blütenhecken und haben großen ökologischen Wert, denn sie sind gute Bienenweiden.

Wasserversorgung sicherstellen
Bei weit überstehenden Dächern kann es vorkommen, dass Kletterpflanzen nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden, wenn sie sehr nah ans Haus gepflanzt sind. Dann sollte bei längerer Trockenheit unbedingt gegossen werden. Zu empfehlen ist ein größerer Pflanzabstand zum Haus, damit das Regenwasser als natürliche Bewässerung besser genutzt werden kann.

Verletzungen vermeiden

Einige Kletterpflanzen haben Haftorgane und wachsen damit selbstständig an Mauern und Wänden empor. Andere, wie Kletterrosen und Blauregen, benötigen Kletterhilfen. Sie können zum Beispiel an einem Spalier, einer Pergola oder Spanndrähten in die Höhe wachsen. Wenn die Triebe an den Kletterhilfen befestigt werden, muss darauf geachtet werden, dass das Bindematerial nicht in die Rinde einschneidet.

Ein Baum mit Prädikat

Der Rotdorn ‘Paul's Scarlet‘ (Crataegus laevigata ‘Paul's Scarlet‘) ist vor einigen Jahren von der Royal Horticultural Society (RHS) in England mit einer Auszeichnung geadelt worden: Er bekam den „RHS Award of Garden Merit", mit der die Royal Horticultural Society, die Königliche Gartenbau-Gesellschaft, besonders empfehlenswerte Gartenpflanzen auszeichnet.

PDM
2436-Katzenminze.jpg
2436-Katzenminze.jpg (82.11 KB)
2436-Katzenminze.jpg
Die Katzenminze bringt mit ihren blauen bis lavendelfarbenen Blüten Farbe in den Garten. Schöne Partner sind Pflanzen mit rosafarbenen Blüten wie zum Beispiel einige Storchschnabelsorten.
2436-Deutzien.jpg
2436-Deutzien.jpg (30.65 KB)
2436-Deutzien.jpg
Deutzien werden wegen der Form ihrer Blüten manchmal auch Sternchensträucher genannt. Sie schmücken sich im Mai und Juni mit weißen oder rosafarbenen Blüten.
2436-Kletterpflanzen.jpg
2436-Kletterpflanzen.jpg (64.06 KB)
2436-Kletterpflanzen.jpg
Wenn Platz knapp ist, aber dennoch Farbe gewünscht ist, sind Kletterpflanzen wie zum Beispiel Clematis eine gute Lösung. Weil sie in die Höhe streben, benötigen sie nur wenig Grundfläche und sind doch sehr effektvoll.
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Garten & Pflanzen News

Worum geht es hier?
Berichte und Erfahrungen aus der Pflanzen- und Gartenwelt. News und Ratschläge aus der grünen Redaktion.

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.