Besondere Blumenzwiebeln und Knollen

 
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Besondere Blumenzwiebeln und Knollen

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Gepostet: 16.09.2009 - 06:54 Uhr  ·  #1
Auf Entdeckungsreise für den Garten

Mit kühler werdendem Wetter und dem Beginn der Pflanzzeit für die Frühlingsblüher, lohnt es sich zuzugreifen, vor allem, wenn man etwas Besonderes will! Im September und auch noch im Oktober ist die Auswahl relativ groß - ideale Bedingungen für neugierige und experimentierfreudige Garten- oder Balkonbesitzer. Wer dann noch nicht pflanzen möchte, kann die meisten Blumenzwiebeln und Knollen trocken, frostfrei und dunkel an einem kühlen, gut belüfteten Ort lagern und sie auch noch im November pflanzen. Manche Zwiebeln wie die Schachbrettblume, der Hundszahn und das Schneeglöckchen, die nicht durch eine kräftige Haut vor Austrocknung geschützt sind, sollten jedoch möglichst bald nach dem Kauf in die Erde. Andere wie Tulpen und Hyazinthen können länger gelagert werden.

Neues ausprobieren


Viele Zwiebelblumen wie Hundszahn, Winterling und Porzellanblümchen sind im Vergleich zu Tulpen und Narzissen relativ unbekannt. Ihre Blüten mögen nicht so groß, farbenfroh oder leuchtstark sein wie die der Tulpen und der vielen anderen gängigen Frühlingsblüher, doch auch sie haben interessante Eigenschaften. Der Hundszahn (Erythronium) zum Beispiel hat sehr schöne Blüten, die in ihrer geschwungenen Form an die von Alpenweilchen erinnern. Sie sind so elegant wie die von Lilien, mit denen der Hundszahn in der Tat auch verwandt ist. Er blüht im April und Mai. Dieser Frühlingsblüher verdankt seinen wenig attraktiven deutschen Namen der Tatsache, dass seine kleinen Zwiebeln den Zähnen eines Hundes ähneln. Manchem ist diese Pflanze unter dem deutschen Namen Forellenlilie bekannt. Diese nur bis etwa 25 cm hohe Zwiebelblume gedeiht gut an halbschattigen, feuchten Standorten und vermehrt sich dort sogar selbstständig, wenn ihr die Boden- und Lichtverhältnisse zusagen.

Klein, aber nicht zu übersehen

Auch Winterlinge (Eranthis) und Porzellanblümchen (Puschkinia) breiten sich an geeigneten Standorten im Garten ohne menschliche Hilfe aus. Die beiden bleiben mit 10 bis 15 cm sehr klein. Zu übersehen sind sie aber trotzdem nicht, denn sie können auffallende Blütenteppiche bilden, wenn sie in großer Zahl gepflanzt wurden oder wenn sie sich im Garten über die Jahre vermehren. Der Winterling ist ein extremer Frühstarter, er öffnet seine leuchtend gelben Blüten schon ab Januar, das Porzellanblümchen im März und April. Im großen Blumenzwiebelsortiment gibt es noch viel mehr zu entdecken, unter anderem die imposanten Steppenkerzen (Eremurus), die zierlichen Frühlingssterne (Ipheion) und die Märzenbecher, deren Glockenblüten farblich an Schneeglöckchen erinnern, aber etwas größer sind.

Frühlingsüberraschungen - jetzt aussuchen

Die Vielfalt der im Frühling blühenden Zwiebeln und Knollen bietet beste Voraussetzungen für Entdecker, auch deshalb, weil immer wieder neue Sorten dazukommen. Deshalb lassen sich auch bei den bekannteren Zwiebelblumen ungewöhnliche Formen oder Farben finden. Züchterischer Fleiß hat zum Beispiel dazu geführt, dass es bei den Hyazinthen weit über die relativ häufigen Blütenfarben Blau, Violett und Weiß hinaus noch eine Fülle weiterer Nuancen gibt, beispielsweise Lachsrosa, Zartgelb und Orange. Zusätzlich beeindrucken diese Zwiebelblumen mit ihrem Duft. Beim Krokus ist die Farbenvielfalt ebenfalls groß. Der Krokus 'Pickwick', die „Blumenzwiebel des Jahres 2009", hat sogar gestreifte Blüten - kräftiges Violett auf weißem Grund. Auch die Narzisse bietet Abwechslung - mehr als viele wissen: Es gibt nicht nur klassisch gelb blühende Sorten, sondern auch Narzissen mit weißen, orange- oder rosafarbenen Blüten. Manche Blüten sind sogar mehrfarbig und auch die Form kann variieren. Am eindrucksvollsten ist die Vielfalt der Tulpen. Wegen dieser bekannten Zwiebelblumen lohnt es sich ebenfalls, frühzeitig im Blumenzwiebelsortiment zu stöbern und dabei Interessantes zu entdecken. Dann kann man sich beim Pflanzen der Zwiebeln und Knollen im Herbst schon auf einen Frühling voller Überraschungen freuen.


Tipp: Nasen aufgepasst!
Die Intensität des Hyazinthenduftes variiert und ist sortenabhängig. Schwach duften zum Beispiel 'White Pearl' (weiß), 'Jan Bos' (dunkelrot), 'Purple Sensation' (violett) und 'Blue Pearl' (blau), etwas stärker 'Anna Marie' (rosa), 'Woodstock' (purpurrot), 'Ostara' (dunkelblau), 'Yellow Queen' (gelb) und 'Splendid Cornelia' (rosa). Die blau blühenden Sorten 'Delft Blue' und 'Blue Star' sowie die violette 'Purple Star' duften besonders intensiv.

Quelle: IZB
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Die Vielfalt der Tulpen ist besonders groß und eindrucksvoll. Diese Zwiebelblumen bieten beste Voraussetzungen, um interessante und außergewöhnliche Blütenfarben zu entdecken. (Papagei-Tulpe 'Weber’s Parrot')
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Manche Krokusse, wie der zur „Blumenzwiebel des Jahres 2009“ gekürte Krokus 'Pickwick', haben eine wunderbare Zeichnung auf den Blüten.
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Wer früh zugreift, hat die größte Auswahl an Blumenzwiebeln. Zu Beginn der Pflanzzeit lassen sich auch leicht Sorten mit besonderen Farbtönen oder in der Lieblingsfarbe finden. (Hyacinthus 'Woodstock')
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