Wasserspeicherkästen können in puncto Pflanzenauswahl etwas schwierig sein, weil man sich erst daran gewöhnen muß, wie feucht die Erde bei hartnäckigem Regenwetter bleibt, bzw. welches Substrat insgesamt am besten funktioniert. Nicht alle Pflanzen, die für volle Südseite geeignet sind, vertragen vernäßte Erde.


Trotz Deiner Abneigung gegen Petunien würde ich dringend zu Calibrachoa raten, da sie fleßig bis in den Herbst hinein blühen. Auch einigermaßen fleißig ist Scaevola aemula.
Gazanien sind auch für den Standort geeignet, blühen aber m. W. nicht durch.

Portulakröschen wären noch ein einigermaßen fleißiger Blüher, noch dazu sukkulent.

Und ich würde versuchen, kalifornischen Goldmohn vorzuziehen und in die Kästen zu Pflanzen, denn der blüht auch immer wieder.


Unter dem Stichwort "Südbalkon" findest Du hier in der Forumssuche viele weitere Threads mit Vorschlägen.

Ich hab, obwohl ich Petunien hasse (hauptsächlich wegen des klebenden Laubes und der ebenso klebenden Blüten), Calibrachoa lieben gelernt. Diese Pflanzen sind total pflegeleicht (Verblühtes braucht nicht ausgeputzt werden) und kleben tut da auch nichts. Mittlerweile gibt's die in vielen Farben, gemischtfarbig und auch gefüllt. Geblüht haben meine vom Frühjahr an bis zum Frost. Ich kann Scrooge bei diesem Tip völlig zustimmen.
Winterharte Dickblattgewächse (Sedum, Sempervivum) sind auch ein heißer Tip. Hier gibt's viele verschiedene Arten. Blüte je nach Art von Juli bis in den Spätherbst. Während des Winters färbt sich das Laub einiger Sorten auch noch in ein tolles Rot.

Oder... wie wär's mit winterharten Karnivoren?

Kalender gibt es hier:
online-kalender-fuer-gartenarbeiten-t92080.html



Aber mit Balkonkästen verhält es sich eben doch ein wenig anders. Sie sind im Raum begrenzt und frieren im Winter schnell durch.

Dahlien brauchen doch einigermaßen viel Platz, auch die kleinen Sorten. Welche Höhe und welche Tiefe haben Eure Kästen denn?
Außerdem müßtest Du die Knollen ja im Herbst wieder ausgraben und überwintern.

Blumenzwiebeln überleben in freihängenden/freistehenden Kästen oft nicht, weil der Kasten im Winter durchfriert und/oder vernässt.
Ähnliches gilt für manche mehrjährige Pflanze, die eigentlich winterhart sein sollte, es im Kasten aber nicht ist. Man kann leichtere Kästen natürlich im Winter abhängen und an die Hauswand stellen und so gut es geht vor Regen und starkem Frost schützen, aber wirklich toll ist das auch nicht.
Daher ist es gerade für Anfänger einfacher, auf eine einjährige Bepflanzung zurückzugreifen, die nach dem letzten Frost erfolgt (i. d. R. Mitte Mai). Alle Pflanzen, die ich oben genannt habe sind einjährig (oder werden einjährig gehalten).
Für den Winter kann man neben einigen Pflanzen auch mit viel Deko arbeiten.



Mein Vorschlag: mach' in 4 oder 5 der Kästen eine einjährige Bepflanzung und versuch' Dich bei ein oder zwei mit mehrjährigen Pflanzen und ggfgs auch mit Zwiebeln. Das ist auf jeden Fall effektiver als wenn Du ein paar Mehrjähirge auf alle Kästen verteilst zwischen die ganzen Einjährigen.
Dankbare und robuste Mehrjährige sind v. a. die von firemouse und only-eh genannten Semperviven, Sedum- und ex-Sedum-Arten, sowie Lavendel (Winterhärte stark von Art und Sorte abhängig). Gerade bei Sempervivum und Sedum muß man aber im Winter sicherstellen, daß durch den Wasserspeicher keine dauerhafte Nässe im Substrat entsteht.
Zu diesen Pflanzen kann man auch die ein oder andere Mini-Konifere kombinieren, die es in Baumärkten oft schon ab 99 Cent gibt.

Ja, ich denke auch, daß die Kästen sich in dieser Größe in allererster Linie für kleine einjährige Pflnazen eignen.

Ich verstehe, daß Du eine gewisse Symmetrie anstrebst, aber indem Du in jedem Kasten rechts und links etwas mehrjähriges pflanzt, machst Du DIr evtl. mehr Arbeit: Du wirst evtl. feststellen, daß sie Dir jedes jahr bei der Neubepflanzung im Weg sind.
Hast Du nur ein oder zwei Kästen mit Mehrjährigen, reduziert sich das Problem, und Du kannst den Kasten vielleicht im Winter etwas besser im Auge behalten oder ggfs schützen (Stichwort "Frosttrocknis" bei immergrünen Gehölzen).
Mach' Dir doch mal probehalber einen Kasten mit Mini-Koniferen, Sempervivum, und Sedum reflexum, und schau, wie sich das entwickelt - und nimm' die anderen Kästen erstmal nur für einjährige Pflanzen. Die anderen Kästen laufen Dir ja nicht weg, Du kannst das mit den winterharten Gehölzen im nächsten Jahr immer noch ausweiten.

Von winterhartem Sedum und Sempervivum, diversen Minzen und Karnivoren kann ich es mit Bestimmtheit sagen. Bei Lavendel kommt es nicht nur auf die Sorte drauf an, sondern auch wie geschützt er auf Deinem Balkon wachsen kann. Unmengen Wasser von oben, häufige Wechsel von Sonne und Schatten und damit Temperaturschwankungen während der kalten Jahreszeit vertragen viele ansonsten winterharte Kräuter nicht. Wiedergekommen ist heuer Rosmarin, Maggikraut und die Lilien. Letztere haben schon mehrere Winter überlebt. Allerdings wird der Balkon meiner Mutter während des Sommers von einem großen Schirm beschattet und liegt durch den Balkon oberhalb und Seitenwänden relativ geschützt.

Falls Ihr auch an ungewöhnlichen "Balkonpflanzen" interessiert seid - das im Bild ist meine Variante. Die Sukkulenten kommen auch mit Südseite und etwas unregemäßiger Pflege sehr gut klar. Sie müssen aber zwingend drinnen überwintern, vorzugsweise kühl und hell. Außerdem benötigen sie ein spezielles Substrat. Ansonsten sind die Sukkis eher pflegeleichter als normale Balkonpflanzen. Und interessanter, wie ich meine. Die im Bild haben alle die erste Winterpause gut überstanden und gehen nun ein gutes Stückchen größer für das zweite Jahr an den Start.

Zeig doch mal ein Bild von deinem "Werk"

Hast du nicht die Möglichkeit, die Kästen erst einmal etwas schattig zu stellen?
Die Pflanzen sind die Sonne nicht gewohnt, wenn du sie aus einem Gartenmarkt o.ä. hast.