Apfelbaum (Malus), welche Apfel-Sorten für den Garten?

 
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Apfelbaum (Malus), welche Apfel-Sorten für den Garten?

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Gepostet: 30.06.2012 - 20:37 Uhr  ·  #1
Der Apfelbaum für jeden Garten

Der Apfel (Malus) zählt zu den beliebtesten Obstsorten in Europa, Asien und Nordamerika. Mit einer Stammhöhe von bis zu zehn Metern trägt ein Apfelbaum je nach Sorte nach ein bis fünf Jahren nach der Anpflanzung die ersten Früchte. Hochstämmige Pflanzen können ein Alter von mehreren Jahrzehnten erreichen. Die rotbraunen Zweige und weiß-rosa Blüten geben dem Baum aus der Familie der Rosengewächse das typische Aussehen.


Die beliebte Apfelfrucht - © Lutz - Fotolia.com

Apfelbäume als Obstspender

Der Apfelbaum wird in unterschiedlichen Wuchsformen angeboten. Für den kleineren Garten eignen sich Spindelbusch- und Buschformen gut, da diese nur eine maximale Höhe von vier Metern erreichen. Mehr Patz benötigen Halb- oder Hochstämme. Sie werden mehr als 5 Meter hoch und sollten nur auf großen Flächen angepflanzt werden. Wurzelnackte Obstbäume pflanzt man immer im frostfreien Boden, damit der Flachwurzler schnell Faserwurzeln bilden und genügend Feuchtigkeit speichern kann. Die beste Zeit zur Pflanzung ist im Spätherbst und im Frühjahr. Containerpflanzen lassen sich ganzjährig einsetzen. Der Herbst bietet aber immer die ideale Pflanzzeit für Obstbäume. Die Größe der Frucht hängt von der jeweiligen Sorte ab. Weltweit werden ungefähr 2000 verschiedene Sorten angepflanzt. Auch in unseren Breiten finden Sie eine große Sortenvielfalt, aus der Sie Ihre Lieblingssorte auswählen können. Als Faustregel gilt: je größer die Blätter des Apfelbaumes, desto größer auch die Frucht. Die im Herbst geernteten Früchte schmecken nicht nur gut, sondern lassen sich auch an dunklen kühlen Orten lange lagern und zu gesunden Naturprodukten weiterverarbeiten.

Standort und Pflanzung

Ein sonniger und geschützter Platz eignet sich für die Anpflanzung eines Apfelbaumes am besten. Sandige Böden oder Senken, in der sich Kälte stauen kann, sind weniger geeignet. Bei der Standortwahl ist auch die voraussichtliche Höhe des ausgewachsenen Baumes zu berücksichtigen. Genügend Abstand zu anderen Obstbäumen gewährleistet die optimale Versorgung mit Nährstoffen aus dem Boden. Ein gewöhnlicher Gartenboden reicht für den Apfelbaum aber völlig aus. Bei minderwertigem Erdreich kann der Apfelbaum im Frühjahr zusätzlich gedüngt werden. Der ideale Standort ist sonnig und windgeschützt, damit die Früchte witterungsbedingt keine Schäden davontragen.

Das Pflanzloch für den Apfelbaum sollte doppelt so groß sein wie sein Wurzelwerk. Gut aufgelockertes Erdreich vereinfacht die Pflanzung und sorgt für eine raschere Verwurzelung. Ein Stützpfahl gibt dem Bäumchen genügend Halt und kann bei erreichter Stabilität nach einigen Jahren wieder entfernt werden. Die Stütze wird in ungefähr 10 cm Entfernung zum Stamm mit in das Pflanzloch gesetzt und nach der Pflanzung mit einem Baumband fixiert. Beim Zuschütten mit Erde ist darauf zu achten, dass Veredelungsstellen außerhalb des Erdreiches verbleiben. Bei wurzelnackten Pflanzen müssen die Wurzeln vor der Pflanzung um ein Drittel zurückgeschnitten werden. Nach dem Einpflanzen benötigt der Apfelbaum eine ausreichende Bewässerung. Wenn die Erde um die Pflanze festgedrückt wurde, ist der Apfelbaum fester Bestandteil Ihres Gartens und bedarf nur noch einer regelmäßigen Pflege durch Schnitt und bei Bedarf auch Düngung. Mit dem regelmäßigen Schnitt erreichen Sie erfahrungsgemäß auch höhere Ernteerträge.


Die Apfelblüte ist eine Zierde für jeden Garten - © Valerie Potapova - Fotolia.com

Mit die beliebtesten Apfelsorten

Der Apfelbaum dient nicht nur Zierde jeden Gartens, er liefert auch das frische Obst, welches roh oder verarbeitet verzehrt werden kann. Berücksichtigen Sie bei der Ernte auch die Verwendung der Äpfel: Für Most oder Säfte kann der Baum kräftiger geschüttelt werden, für die Frischhaltung ist ein vorsichtiges Abnehmen der Früchte empfehlenswert. Die Sorte wählen Sie am besten nach Ihrem persönlichen Geschmack. Zu beachten ist, dass die meisten Apfelsorten nicht selbst fruchtbar sind. Sie müssen also mindestens einen zweiten Apfelbaum derselben Sorte im Garten stehen haben, damit die Blüten durch Insekten bestäubt werden können. Zu den sehr guten "Befruchtern" zählen unter anderem der Klarapfel und die Goldparmäne. Letztere zählt zu den ältesten und besten Apfelsorten Europas und wird auch "Königin der Prinzessinnen" genannt. Ihr Geschmack wird als süß-säuerlich und saftig beschrieben, weshalb der Apfel gerne frisch vom Baum gegessen wird. Klaräpfel sind süßer und eignen sich gut zur Weiterverarbeitung in Backwerken. Neben dem Geschmack und der Bissfestigkeit des Fruchtfleisches unterscheiden sich die Äpfel auch in Farbe und Größe. Mittelgroß mit hellroter Schale präsentiert sich die Sorte "Gala", wogegen der Bohnapfel eher klein ist und durch eine einheitlich grünliche Farbe auffällt.

Weitere Unterscheidungsmerkmale sind Ernte- und Genussreife eines Apfels. Manche Apfelsorten erhalten ihre Reife erst nach einer längeren Lagerung. Das begehrteste Merkmal bleibt aber der Geschmack.

Beliebte Apfelsorten und deren besondere Merkmale:

Florina
Dieser saftig feste Apfel wird Mitte bis Ende Oktober geerntet. Die Schale ist deckend rot gefärbt und schimmert leicht violett. Das Fruchtfleisch zeichnet sich durch die Bissfestigkeit aus und schmeckt feinherb. Besonders beliebt ist der Apfel bei Hobbygärtnern wegen seiner Resistenz gegen Schorf und Mehltau.

Resi
Diese Sorte kommt bereits Ende September zur Reife. Der rote Apfel mit gelblichen Streifen hat ein kräftiges Aroma und einen süßlichen Geschmack. Besondere Merkmale sind der feine Säuregehalt und die hohe Resistenz gegen Krankheiten.

Booskop
Die kräftig säuerliche Apfelsorte wird auch "der Schöne aus Booskop" genannt. Er wird Mitte Oktober geerntet und zählt zu den Winteräpfeln. Seine Genussreife erhält er erst nach einer Lagerung nach mehreren Monaten. Das Fruchtfleisch ist besonders fest und von saftig süßlichem Geschmack.

Alkmene
Bereits Ende August kann dieser kleine bis mittelgroße Apfel geerntet werden. Das feinzellige Fruchtfleisch ist stark aromatisch und schmeckt zart säuerlich. Auffallend ist die gestreifte rote Farbe auf gelblichem Hintergrund. Dieser Apfelbaum sollte nicht an sehr sonnigen Plätzen stehen, da die Früchte gerne aufreißen. Für Schorf und Mehltau ist die Sorte weniger anfällig.

Idared
Schwach säuerlich eignet sich der Apfel wegen seines geringen Zuckergehaltes auch für Diabetiker. Eine leuchtend rote Schale umgibt das feste und saftige Fruchtfleisch. Die dicke Schale macht die Sorte nach der Ernte Anfang Oktober besonders lange haltbar. Beliebt ist der Apfelbaum besonders wegen seiner Anspruchslosigkeit und wird von eher ungeübten Gärtnern gerne bevorzugt.

Viele weitere Sorten wie Golden delicious oder Gloster lassen sich im Garten anbauen. Informieren Sie sich vor der Bepflanzung über die Eigenschaften der Apfelsorte, damit Sie lange an Ihren Apfelbäumen Freude haben. Viel Spaß beim Pflanzen und Ernten!

Falls Ihr noch weitere beliebte Sorten und Bilder zu den genannten und eigenen Apfelbäumen, Blütenständen und Früchten habt, würden wir uns sehr freuen.
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