Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

 
Azubi
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Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 12.08.2008 - 11:55 Uhr  ·  #1
Hi.
Ich will endlich mal professionell Stecklinge ziehen.
Bis jetzt war alles immer vergebens, vielleicht mach ich auch was falsch.

Do-it-yourself

Zu aller erst brauchen wir....
Rasierklinge, Schere, Wurzelbeet und Wurzelpulver (oder Clonex)


Der Steckling, ein Seitentrieb, wird mit der Rasierklinge kurz (etwa 1cm)über dem darunter liegenden Trieb abgeschnitten. Blätter wegen der hohen Verdunstung stutzen.
Frage 1: Horizontal oder Schräg einschneiden? Wenn Schräg dann bis zum Trieb einschneiden? Oder nur leicht schräg. Bitte genau angeben!

Frage 2. Steckling vorm Einbetten ins Wasser stellen, wenn ja wie lange?
Benutzt jemand eine Art Weidenwasser oder reicht Leitungswasser?

Kurz ins Pulver tunken (Vorsicht, extrem wenig verwenden)
Und ab damit ins Wurzelbeet oder einen Steinwollblock.
Frage 3: Was ist besser geeignet?

Am ende noch einmal gießen und die Blätter befeuchten.
Frage 4: Wie feucht soll die Erde sein? Die Temperatur? Viel Sonne?
Nach 2 Wochen sollte die Bewurzelung zum Umtopfen genügen.

Wenn jemand andere Vorgehensweisen kennt diese bitte postet.
Dank euch
Obergärtner*in
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 12.08.2008 - 12:12 Uhr  ·  #2
@PflanzenJonny

Hallo,

es hängt etwas von der Pflanzenart ab, wie die Stecklinge geschnitten und behandelt werden. Wovon möchtest du denn Stecklinge machen?

Übrigens, falls du in deinem Posting einen Link zeiten wolltest, der geht nicht.

LG
blausternchen
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 12.08.2008 - 12:14 Uhr  ·  #3
Hallo Jonny,

so einfach klappt das nicht, vor allem gibt es nicht nur eine Methode.

Manche Stecklinge bevorzugen Wasser zum Bewurzeln, andere Anzuchterde oder Perlite und wieder andere feuchten Sand.

Ich packe z.B. gern Kopfstecklinge (grüne Spitzen), die max. 5-6 cm lang sein sollten, in feuchten Sand und dann mit einem Bewurzelungspulver ab ins Zimmergewächshaus.

Weidenwasser soll genauso gut sein wie ein Hormonpulver, nur hier gibt es keine Weiden. Deren Stücke sollten aber immer frisch geschnitten sein.

Und ob Du einen Steckling gerade oder schräg abschneidest, hängt auch von der Pflanze ab.

Bevor die Anderen jetzt weiterhelfen, noch eins: Es gibt wohl nie die eine professionelle Methode, es führen immer mehrere Wege nach Rom
Azubi
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 12.08.2008 - 12:47 Uhr  ·  #4
Ist eine Passiflora caerulea Pflanze.
Beim Aufwickeln auf die Rankhilfe sind leider drei Triebe abgeknickt die ich nun neue bewurzeln wollte.

Hatte sie knapp eine Stunde im Leitungswasser gehabt, dann ins Pulver und danach ins Beet.
Erde ist recht feucht.
tysja cuffese
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 12.08.2008 - 12:51 Uhr  ·  #5
Ich stelle die einfach immer in ein Glas Wasser, die wurzeln ganz leicht.
Azubi
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 12.08.2008 - 13:05 Uhr  ·  #6
Ok dann nehmich sie wieder aus dem Beet.
Muß das Glas abgedunkelt werden und wie lange dauert die Bewurzelung im Glas?
tysja cuffese
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 12.08.2008 - 13:18 Uhr  ·  #7
Du kannst sie auch im Beet lassen. Bei mir sind die Passis nicht ausgepflanzt. Wenn ich im Topf bewurzle, mache ich gern eine Folientute oder ein Glas drüber. Es dauert in der Regel so 2 bis 3 Wochen bei der caerulea.

Du findest hier sehr viel über Passionsblumen. Versuchs doch mal mit der Powersuche.
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 12.08.2008 - 15:16 Uhr  ·  #8
Folie oder Glas drüber ist wohl bei den meisten Pflanzen ein guter Tip. Wenn du Stecklinge schneidest haben die ja erstmal keine Wurzeln. Da ist es in der Regel hilfreich wenn die Luftfeuchtigkeit ausreichend hoch ist damit sie nicht so viel Wasser verliert.

Aber Vorsicht mit dem Wurzelpulver: zu viel davon hemmt das Wurzelwachstum. Bei der Passionsblume würde ich es vielleicht sogar ohne versuchen oder eben nur mit nem Pinseln ein wenig draufstreichen.
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 12.08.2008 - 19:24 Uhr  ·  #9
allerdings kommt auf die pflanze an.. rhizopon oder clonex, haben verschiedene inhaltsstoffe.. dann kommt es auf die pflanze an welchen wurzelbeschleuniger du brauchst.. wirklich brauchen tust du ihn eigentlich nicht, aber er verschließt die wunde sehr gut..

zum eigentlichen thema richtig ist sie direkt in wasser zu stellen.. und möglichst das direkt nach dem abschneiden, denn kommt luft in einen pflanzensaftkanal geht dir ein steckling nach dem anderen ein.. das nächste ist bei schwer wurzelnden pflanzen auch vorbeugend gegen schädlinge ein bad zu machen aus neemöl.. in dem der steckling verkehrtrum einmal eingetaucht wird.. dann ab ins gewächshaus und lieber 2-3 mal am tag die blätter besprühen mit wasser.. dann klappt das mit fast allen pflanzen.. ich selbst bewurzel so meist stecklinge aller möglicher pflanzen für bekannte und freunde..
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 13.08.2008 - 12:56 Uhr  ·  #10
Ich hab mal versucht ein duzent Zitronenstecklinge zu bewurzeln. Wollte irgendwie nicht. Dann hab ich das einfach mal mit nem Radieschensamen gemacht - und siehe da - es hat funktioniert!
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 13.08.2008 - 13:54 Uhr  ·  #11
[quote="Caerulona"]Ich hab mal versucht ein duzent Zitronenstecklinge zu bewurzeln. Wollte irgendwie nicht. Dann hab ich das einfach mal mit nem Radieschensamen gemacht - und siehe da - es hat funktioniert![/quote]

Wie machst Du das?
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 13.08.2008 - 16:11 Uhr  ·  #12
Also ich hatte das mal irgendwo hier im Forum gelesen und dachte mir: versuch ist es ja wert...

Von zwei Versuchen (beides Zitrone) hat einer geklappt. Ich würde also sagen: einen Versuch ist es in jedem Falle wert, wenn man Stecklinge hat, die schwer zu bewurzeln sind.
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Und dann das.
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Ich weiß leider nicht mehr genau, wie lange es wohl gedauert hat. Ich tippe mal auf zwei Wochen oder so. Da tat sich doch tatsächlich was. Sah so aus, als wenn die Wurzel des Radieschensamens einfach nur DURCH den Steckling hindurch gewurzelt ist.
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Dann mache man laienhaft einen Schnitt und prökele den Samen dort hinein (gar nicht so einfach, der Steckling muss also genügen dick sein). Dann warten....
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Man nehme einen Zitronensteckling und einen Radieschensamen.
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 13.08.2008 - 18:01 Uhr  ·  #13
Meine Güte, wer kommt auf sowas

Hast Du die Steckies dann in Wasser gestellt?

Liebe Grüße
Irene
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 13.08.2008 - 19:18 Uhr  ·  #14
Müssen es Radieschensamen sein, oder tun es auch andere?

Anscheinend kommt es in diesem Fall sehr wohl auf die Größe an...
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Re: Anleitung - Stecklinge richtig ziehen - Wie nun genau?

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Gepostet: 13.08.2008 - 19:56 Uhr  ·  #15
Puh. Naja. also das müsst ihr mich auch nicht fragen. Ich hab einfach mal nur das ausprobiert, was hier im Forum stand. Wobei es damals keine Reaktion auf diesen Tip gab.
Ich habe aber gehört, dass es wohl auch mit Getreidesamen geht. Ob mit allen, weiß ich nicht. Und ob es IMMER funktioniert weiß ich auch nicht.
Irgendwie gab es diese Methode ganz früher sehr oft. Durch das Hormonpulver ist sie dann wohl eher in Vergessenheit geraten.
Es hat wohl irgendwie was mit den Hormonen im Samen zu tun. Die regen dann irgendwie auch den Steckling zum Wurzeln an.

@ Renchen: Ja, die Steckies standen im Wasser.
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Die richtige Pflege von Pflanzen umfasst das Düngen (welcher Dünger und wie oft düngen), Schneiden (wie schneiden und wann wird geschnitten), Wässern (wieviel Wasser und wie oft gießen), Standort der Pflanze (wieviel Licht oder Schatten), Boden (welche Erde oder Substrate), Überwinterung (wie überwintern und bei welchen Temperaturen, winterharte oder nicht), Veredelung (welche Technik zum veredeln, okulieren, anplatten oder pfropfen).

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