Allee des Jahres

 
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Allee des Jahres

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Gepostet: 30.10.2009 - 16:08 Uhr  ·  #1
Weiße Blütenpracht im Frühjahr – Allee des Jahres wurde ernannt

Alljährlich im Oktober kürt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) die Allee des Jahres. Gewonnen hat in diesem Jahr eine Birnbaumallee in Niedersachsen.
Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass alte Obstbaumalleen eine wichtige Bedeutung in der Kulturlandschaft übernehmen. Sie sind ein wichtiger Lebensraum für verschiedenste Tierarten und bestehen meist aus alten und vor allem widerstandsfähigen Obstsorten.
Die Birnbaumallee bei Bohnenburg an der Elbe werde einwandfrei erhalten, entstandene Lücken werden regelmäßig mit Birnbäumen der alten Sorten aufgefüllt.

Der BUND betont, man wolle mit diesem seit 2008 existierenden Projekt auf die Gefährdung von Alleen und deren Bäumen hinweisen. Der voranschreitende Straßenausbau, der stetige Rückschnitt, aber auch die Verwendung von Salz beim Winterdienst macht den Alleen zu schaffen.
Momentan gibt es in Deutschland noch zwischen 23 und 25 000 Kilometer Alleen, davon sind allein 17 000 Kilometer in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und in Brandenburg.
Doch auch dort sank der alte Alleenbestand allein in den letzten fünf Jahren rapide.
Im Westen Deutschlands sind – nach Angaben des BUND – kaum noch Alleen zu finden.
Für den BUND ist es eine wichtige Aufgabe, den Beitrag, den Alleen zum Natur- und Umweltschutz beitragen, hervorzuheben. Sie dienen vielen – nicht zuletzt geschützten Tierarten – als Zuflucht, außerdem filtern die imposanten Bäume Schadstoffe aus der Luft und bieten eine Heimstatt für schädlingsvertilgende Vögel. In einigen der alten Alleen konnten Forscher über 140 Insekten- und Vogelarten nachweisen. So gibt es beispielsweise eine 180 Jahre alte Allee mit Schwarzpappeln bei Bliestorf in Schleswig-Holstein – dort wurden allein 28 Käferarten gefunden, die als „stark bedroht“ gelten. Auch für viele Vogel- und Fledermausarten sind Alleen als Nist- und Wohnplätze unerlässlich.
Um diese zu schützen, sind einige Maßnahmen empfehlenswert: so kann beispielsweise Kies oder Splitt statt Salz zum winterlichen Streuen verwendet werden, ein Tempolimit auf Alleen würde den Verkehr sicherer machen.
Statt hunderte Kilometer Alleenbäume zu fällen, besinnt man sich heute wieder auch auf den touristischen Wert von Alleen. So hat sich beispielsweise das Bundesland Nordrhein-Westfalen ein Schutzprogramm der besonderen Art ausgedacht: 397 Kilometer der Deutschen Alleenstraße werden neu beschildert und touristisch ausgewiesen.
Ein dauerhafter Erhalt der alten Alleen kann jedoch nur mit Unterstützung durch die Öffentlichkeit gelingen – verschiedene Kampagnen haben mittlerweile zu einer Vernetzung von verschiedenen Initiativen geführt. So arbeitet das Bundesumweltministerium mittlerweile Hand in Hand mit dem ADAC, den Bundesländern, dem BUND und anderen Organisationen, um die Alleen zu erhalten und zu schützen.
-nf-
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