Hallo Leute!
beim Thema Algen werden ja wahrhafte Hexenjagden veranstaltet.
Man sollte versuchen, Algen als das anzunehmen, was sie sind: enorm vermehrungs- und anpassungsfähige Teichbewohner. Sie reagieren sehr direkt auf jegliche Art der Nahrungsdarbietung und ermöglichen uns daher, Rückschlüsse aus ihrem Erscheinen zu ziehen.
Nährstoffe können auf vielerlei Art und Weise in unseren Teich gelangen: Feinstoffeintrag durch die Luft (Staub, Pollen), Inhaltsstoffe des Regenwassers (CO²(politisch aktuell)), Rasendünger (eingeschwemmt), von Bodenlebewesen aufgewühltes Erdreich, etc.
Jeder, der ein plötzlich auftretendes Algenproblem wahrnimmt, sollte seine Teich- Umgebung genau in Augenschein nehmen und Ursachen suchen. Nur die Eliminierung der Ursachen regelt das "Problem" Algen wirklich. Ansonsten sollte man froh sein, das die Algen die anfallenden Stoffe aufnehmen und binden, bevor sie anderweitige negative Auswirkungen zeigen können. Insofern ist eine manuelle Entnahme der Algen eine sehr gute begleitende Maßnahme, da man auf diesem Weg dem Teich seine überschüssigen Nähr- oder gar Schadstoffe entzieht.
Dies geschieht z. B. bei der Behandlung mit Algenpräparaten nicht. Die Algen zersetzen sich und setzen die gebundenen Stoffe wieder frei auch wenn bei einigen Präparaten mit zugesetzten "Kombibakterien" anderes versprochen wird. Letztendlich ist es aber wie bei Kopfschmerzen: Mit den entsprechenden Mitteln kann man sie bekämpfen (symptomatisch) aber wenn man die Ursache nicht findet und eliminiert, wird man sie nicht wirklich los.
Ein grösseres Problem sind Algen die von Beginn an vorhanden sind. Sie können zeigen, dass bei der Konzeption des Teiches etwas nicht stimmt. Häufig liegt der Fehler im Befüllen und Nachfüllen des Teichwassers mit, bezogen auf seine Wasserwerte, ungeeignetem Brunnenwasser. Liegt z. B. (extrem gesagt) die GH bei 25° und die KH bei 18°+ evtl noch 50mg NO³/l, sollte man sich über Algenwachstum nicht wundern. Das Nachfüllen wirkt dann wie regelmässige Düngung. Aber auch extreme Fischfütterung oder fehlende bzw. falsche Bepflanzung können die Ursache sein.
Was es auch ist, die Algen helfen uns erst einmal.
Es wird kaum einen Teich geben, der keine Algen aufweist - von den "Teichen" mancher Koi-Liebhaber, die zigtausende Euronen in ihre Filteranlagen stecken, einmal abgesehen - !
Jeder, der einen Teich angelegt hat, oder einen angelegt bekommen hat, sollte sich im Klaren darüber sein, das er nun für ein biologisch-dynamisches System verantwortlich ist, das selbstverständlich Schwankungen unterworfen ist.
Wir müssen diesem System erst einmal Zeit geben, seine "Mitte" zu finden. Das kann bei einer Teichanlage durchaus `mal 2 bis 3 Wachstumsperioden dauern (gerne auch mehr). In dieser Zeit sollte man sich zusammenreissen und so wenig wie möglich eingreifen. Jeder, der einmal das Glück (und die Zeit) hatte, ein Meerwasseraquarium bei der Reifung zu begleiten, kann über die Selbstregulierungsmöglichkeiten eines solchen Systems nur staunen.
@ elodea:
etwas groberes Substrat (ca. 5mm Korngrösse) in den Pflanzzonen von Schwimmteichen kann dazu verwendet werden, das vom Filter in den Teich zurückgeführte Wasser über beispielsweise ringförmig verlegtes Drainagerohr vom Rand des Teiches durch die komplette Reinigungszone zu führen. Gleichzeitig wird das Wasser im Sommer auf diese Art und Weise recht effizient erwärmt. Das Porenvolumen bleibt aufgrund der Flussrichtung und des relativ geringen Feinstoffanteils im Filterauslauf weitestgehend erhalten und die Zuführung der Nährstoffe an die Pflanzen verläuft kontinuierlich und gleichmässig.
Für Pflanzen, die schlammigen Boden mögen, Seerosen z. B., kann man zwischendurch feineres Substrat einbringen und gegebenenfalls Nährstoffe im Wurzelbereich einfügen. Das feine abdeckende Substrat verhindert weitestgehend ein Ausschwemmen der Nährstoffe ins Wasser.
Repositionspflanzen für Schwimmteiche, die ich empfehlen würde:
- Typha laxmannii
- Typha minima
- Sparganium erectum
- Glyceria maxima
- Acorus calamus (unter vorbehalt, wird schon recht mächtig)
Ich wünsche Euch weiterhin viel Spass mit Euren Anlagen, und bleibt bitte etwas lockerer in Bezug auf Algen.