Acer pseudoplatanus - Berg-Ahorn

 
Obergärtner*in
Avatar
Herkunft: Nähe Münchens
Beiträge: 825
Dabei seit: 03 / 2013

Blüten: 9866
Betreff:

Acer pseudoplatanus - Berg-Ahorn

 · 
Gepostet: 13.01.2014 - 20:36 Uhr  ·  #1
Acer pseudoplatanus - Berg-Ahorn

Familie: Sapindaceae (Seifenbaumgewächse)

Unterfamilie: Hippocastanoideae (Rosskastaniengewächse)

Gattung: Acer (Ahorne)

Herkunft:
Die Heimat des Berg-Ahorns ist Europa. In Mitteleuropa ist er die häufigste Ahornart. Er kommt auch noch in Westasien vor.

Verbreitung:
Sein Lebensraum sind Standorte mit feucht-kühlem Bergklima. Dort findet man ihn in allen mitteleuropäischen Gebirgen bis in eine Höhe von 1700 - 2000 Metern. In solch hohen Lagen ist er oft mit der Vogelbeere vergesellschaftet. Ansonsten bildet er auch in tieferem Hügelland Mischbestände mit Rot-Buche, Esche und Berg-Ulme. In Griechenland, Südspanien und in anderen wärmeren Gebieten fehlt er völlig. Im Norden Europas und auf den Britischen Inseln gibt es ebenfalls keine natürlichen Vorkommen von ihm. Er wird dort jedoch forstlich kultiviert.

Alter: Mit 500 Jahren kann er ein stolzes Alter erreichen.

Habitus:
Höhen von über 30 Metern sind selten. Seine Krone ist abgerundet, die Äste zeigen aufwärts nach oben.

Blätter:
Die Blätter des Berg - Ahorns wachsen gegenständig und fünflappig. Die Spitzen seiner Blattlappen sind kürzer als beim Spitz-Ahorn. Die Blätter können bis 20 cm lang und bis 15 cm breit werden. Die Oberseite ist dunkelgrün, die Unterseite heller. Nervenstränge und Blattadern sind leicht behaart. Nicht nur allein der botanische Name "Pseudoplatanus" verbindet den Berg-Ahorn mit den Platanen, es sind auch die sich sehr ähnlichen Blätter.

Blüten:
Männliche und weibliche Blütenanlagen sind häufig unterdrückt, unfertig ausgebildet. Die Blüte beginnt mit dem Austrieb im Mai.

Frucht/Fruchtbildung:
Der Same ist gespalten, er besitzt eine Art Rotorblatt welches vom Wind um die hundert Meter getragen werden kann.

Rinde/Borke:
Junge Bäume besitzen eine glatte Rinde mit hellgrauen bis hellbraunen Farbton. Im Alter färbt sie sich dann dunkelgrau und blättert ab.

Verwendung:
Er wird forstwirtschaftlich in Europa stark genutzt und ist zudem ein beliebter Park- und Alleebaum.
Der Bergahorn gilt in Mischbeständen als Bodenverbeserer. Nach etwa 120 - 130 Jahren wird er schlagreif. Bis dahin kann er Brusthöhendurchmesser bis 60 Zentimeter ausbilden. Sein Holz ist gut zu verarbeiten, es ist hart und als Parkett gefragt. Er zählt zu den Edellaubholzarten. Sein Holz kann hohe Preise erzielen. Es ist aber wenig witterungsbeständig und wird nicht für den Aussenbau verwendet. Gern fertigt man Musikinstrumente aus ihm an, ebenso die verschiedensten Werkzeugstiele. Mit dem nötigen Kleingeld kann man sich sehr hochwertige Möbel aus Berg-Ahornholz kaufen.
Sein Laub kann auch als Streu und Viehfutter verwendet werden. Der abgezapfte Frühjahrssaft diente einst zur Zuckergewinnung. Er kann auch vergoren werden.

Wurzeln, Standortansprüche:
Sein Herzwurzelsystem stabilisiert Bestände. Dort verjüngt er sich auch durch reichliches Sämlingsaufkommen. Sein Laub trägt zur Bodenverbesserung bei. Er ist eine Pionierbaumart und erschließt auch Gebiete mit kargen Böden. Auf für ihn idealen Standorten kann er sogar 35 m Höhe erreichen. Sein Jugendwachstum ist schnell, so kann er nach 20 Jahren 15 Meter erreichen. Im Alter läßt es dann nach und er wird häufig von der Rotbuche überwachsen.

Krankheiten und Schädlinge:
Wegen seiner Empfindlichkeit gegen Streusalz kommt er weniger als Alleebaum in Frage. Sein dichtes Laubkleid würde jedoch guten Lärmschutz bieten. In seiner Jugend ist der Berg-Ahorn empfindlich gegen Spätfröste. Er wird auch gern vom Wild verbissen und verfegt. Staunässe oder Wassermangel kann er nicht vertragen. Gegen Krankheiten wie Pilze oder Insekten ist er größtenteils resistent. Lediglich der Ahorn-Runzelschorf und die Teerfleckenkrankheit verunstalten ihn. Tödlich sind sie nicht.

Wissenswertes:
Oft ist er von Moosen und Flechten besiedelt, die nach dem Licht streben. Diese sind Anzeiger für saubere Luft. Er bietet Heimat für viele Insektenarten. Durch seine starke Blüte im Mai und Juni lockt er Bienen an.
2009 wurde der Berg-Ahorn "Baum des Jahres" in Deutschland.

Allgemeine Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Für Ahorne:
Ahorne sind nicht einfach zum Keimen zu bringen, eine Warm/Nass-Stratifizierung mit anschliessender Kalt/Nass-Stratifizierung sollte gemacht werden ( 2-3 Monate). Ausgereifter Ahornsamen nimmt schlecht Wasser auf, deshalb sollte man ihn Nass-Stratifizieren wenn er noch nicht ganz ausgereift ist. Das dürfte allerdings nur bei selbstgesammeltem Saatgut möglich sein!?
Sämlinge vor Wind schützen.

Quellen: Stichpunkte aus Wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Berg-Ahorn
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Pflanzenlexikon & Steckbriefe

Worum geht es hier?
Das Pflanzenlexikon - Steckbrief, Portrait und Pflegehinweise...
In unserem Lexikon der Pflanzen sind die Pflanzenarten alphabetisch sortiert. Es werden alle Pflanzengattungen wie Gartenpflanzen, Zimmerpflanzen und exotische Pflanzen aufgeführt. Zu fast jeder Pflanze gibt es Angaben zum schneiden (Rückschnitt und Erziehungsschnitt) , wässern (wie viel Wasser und wie oft), düngen (welcher Dünger und wann muss gedüngt werden), Standort (sonniger, halbschattig oder im Schatten, Licht und Ansprüche), Erde (welcher Boden oder welches Substrat), Krankheiten (bekannte Schädlinge und Erkrankungen, Mittel wie Insektizide und Fungizide sowie Maßnahmen zur Bekämpfung).

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.